Familie Argnidae

Argnidae Hudec 1965

  Überfamilie Pupilloidea (Puppenschnecken)
 
Familie Lauriidae (Genabelte Puppenschnecken)
Familie Strobilopsidae
Familie Argnidae
Familie Orculidae (Fässchenschnecken)
Familie Chondrinidae (Kornschnecken)
Familie Pupillidae (Puppenschnecken)
Familie Pyramidulidae (Pyramidenschnecken)
Familie Valloniidae (Grasschnecken)
Familie Vertiginidae (Windelschnecken)
 
  Übersicht über die Überfamilie der Pupilloidea.
Quelle: Mollbase: Pupilloidea.

Die Familie der Argnidae wurde erst unlängst als eigene Familie innerhalb der Puppenschnecken (Pupilloidea) gebildet. Die Familie ist mit zwei Gattungen (Aghardiella und Argna ) und 28 Arten in den Süd- und Ostalpen, sowie den Karpaten, verbreitet. Eine weitere Gattung, Speleodentorcula, ist mit einer Art, Speledentorcula beroni, nur in Euböa (Griechenland) verbreitet und wird daher von Mollbase nicht aufgeführt.

Ferraris Puppenschnecke - Argna ferrari (Porro 1838)


Ferraris Puppenschnecke (Argna ferrari) aus dem Süd-Tessin.
Bild: © Stefan Haller, (schneckenfoto.ch).
 

Beschreibung: Argna ferrari hat ein hornfarben braunes Gehäuse, dessen Oberfläche dicht und regelmäßig gerippt ist. Die Form des Gehäuses kann gleichmäßig zylindrisch sein oder den größten Durchmesser im oberen Drittel aufweisen. Die Gehäusespitze ist mäßig stumpf. Die Gehäusemündung ist eng. Der Nabel (Umbilicus) ist offen und tief.

Der Mundsaum ist von der Endwindung abgesetzt. Im Inneren der Mündung weist Argna ferrari vier Falten auf, die den Mündungsrand nicht erreichen: Eine Parietalfalte, eine Columellarfalte und zwei tiefer liegende Palatalfalten. Der palatale Mündungsrand ist leicht gerundet, an seinem Rand befindet sich ein zusätzlicher Palatalzahn (vgl. auch: Mündungsarmatur).

 
Ferraris Puppenschnecke (Argna ferrari) vom Lago Maggiore.
Bild: Francisco Welter-Schultes, Animal Base.

Maße: B: 1,8 - 2,0 mm; H: 3,5 - 5,5 mm; U: 7 - 9.

Lebensraum und Verbreitung: Ferraris Puppenschnecke lebt an waldigen Standorten unter Laub und zwischen Felsen und in Felsspalten. Die Art ist nicht auf Kalkboden beschränkt, bevorzugt allerdings kalkreiches Substrat. In der Schweiz ist sie bis in einer Höhe von 1700 m NN. zu finden.

Das Verbreitungsgebiet von Argna ferrari erstreckt sich über die Südschweiz (Kanton Tessin), Südostfrankreich (Alpes Maritimes) und Norditalien von den Alpi Marittime und dem Piemont bis nach Südtirol und den Trentino.

Bedrohungssituation: In der Schweiz ist die Art als  gefährdet (vulnerable) eingestuft (vgl. Gefährdungskategorien gemäß Roter Liste).

Anmerkung: Die Art wird manchmal auch als Argna ferrarii dargestellt. Da Porro 1838 Pupa ferrari mit einem i beschrieben hat, stellt dies eine unnötige und unzulässige Veränderung des Artnamens dar. Gültig ist also ausschließlich Argna ferrari.

Francisco Welter-Schultes: Argna ferrari species homepage.
Mollbase: Argna ferrari.


Mit Bildern von Stefan Haller:
http://www.schneckenfoto.ch.