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Laubschnecken (Hygromiidae) Teil 2

Haarschnecken

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Hygromiidae in Österreich: Systematische Aufstellung laut CLECOM.

Erklärung der Schalenmerkmale zur Bestimmung.

Anmerkung: Die bislang gebräuchliche Gattungsbezeichnung Trichia Hartmann 1840 kann nicht mehr verwendet werden, da sie durch den älteren Namen einer Gattung von Krustentieren (Crustacea), Trichia De Haan 1839 vorbelegt (präokkupiert) ist. Daher wird auf dieser Homepage, wie auch im wissenschaftlichen Sprachgebrauch, die Gattungsbezeichnung Trochulus Chemnitz 1786 benutzt. Der Gattungsname ist männlich, daher müssen auch die Artnamen entsprechend angepasst werden - Trichia villosa heißt entsprechend Trochulus villosus.

  ICZN (2004): Opinion 2079 (Case 2926): Trichia Hartmann, 1840 (Mollusca, Gastropoda): proposed conservation; and Trichiinae Ložek, 1956 (Gastropoda): proposed emendation of spelling to Trichiainae, so removing the homonymy with Trichiinae Fleming 1821 (Insecta, Coleoptera) not approved - Bull. zool. Nomencl., 61 (3): 177 - 181, London.

Gemeine Haarschnecke - Trochulus hispidus (Linnaeus 1758)


Gemeine Haarschnecke (Trochulus hispidus).
Bild: Michal Maňas (Quelle).
 

Beschreibung: Die Gemeine Haarschnecke besitzt ein gedrückt abgeflachtes Gehäuse mit einem schwach erhobenen bis flach kegeligen Gewinde. Die schräg stehende Mündung ist unten abgeflacht und weist eine schwellenartige Lippe auf. Der Nabel (Umbilicus) ist offen und weit, er kann zwischen 1/4 und 1/8 des Schalendurchmessers einnehmen. Die Gehäuseoberfläche ist fein gestreift und mit kurzen, dichten Haaren besetzt (vgl. Anmerkung). Diese können jedoch bei älteren Gehäusen ausfallen und hinterlassen dann oft Narben in der Gehäuseoberfläche. Bei toten Gehäusen fehlen sie meist vollständig.

Maße: B: 5 - 12 mm; H: 5 - 6 mm; U: 6 - 7. Information: Abkürzungen

Lebensraum und Verbreitung: Die gemeine Haarschnecke tritt in lichten Wäldern auf, an Gebüschen und in Kulturbiotopen, vorzugsweise an Brennnesseln. Allerdings meidet die Gemeine Haarschnecke ausgesprochen trockene Lebensräume. Gemeine Haarschnecken sind unter altem Laub, Totholz und am Boden zwischen Brennnesseln, sowie an den Pflanzen selbst, vor. Neben verwelkenden Blättern, unter anderem von Brennnesseln, fressen Gemeine Haarschnecken auch Pilze, Früchte und Blüten.

Die Art ist in ganz Europa, mit Ausnahme der nördlichsten Landschaften Finnlands, Skandinaviens und Russlands, sowie der südlichen Mittelmeerinseln, verbreitet.

Anmerkung: Die namengebenden Haare auf den Gehäusen dieser Gattung, die auch z.B. bei jungen Riemenschnecken (Helicodonta) auftreten, dienen nach der Arbeit von Markus Pfenninger et al.: "Why snails have hairs" den Tieren dabei, auf den feuchten Blättern ihrer Futterpflanzen einen besseren Halt zu finden. Zusätzlich dienen die Haare wohl außerdem dazu, die Tarnung des Gehäuses zu verbessern, indem sie Bodenpartikel am Gehäuse der Schnecke binden (siehe auch Abbildung von Trochulus sericeus).

Ostalpen-Haarschnecke - Noricella oreinos (A. J. Wagner 1915)


Ostalpen-Haarschnecke (Noricella oreinos).
 
Bilder: Martina Eleveld.
 

Beschreibung: Das Gehäuse der Ostalpen-Haarschnecke ist dickwandiger als das der Gemeinen Haarschnecke (Trochulus hispidus). Die glänzende Oberfläche des Gehäuses ist grob und unregelmäßig gestreift und fein gekörnt. Die Behaarung ist kürzer (0,03 - 0,09 mm) und gekrümmter, als bei Trochulus hispidus, allerdings sind etwa 80% der Tiere unbehaart. Der letzte Umgang des Gehäuses weist einen gerundeten Kiel auf. Die Gehäusemündung läuft in einer deutlichen Mündungslippe aus, die nach außen gelblich durchscheint. Am unteren Rand weist die Mündung ein Zähnchen auf. Der Nabel (Umbilicus) nimmt etwa ein Sechstel den Gehäusedurchmessers ein, im Osten des Verbreitungsgebietes ist er etwas größer.

Maße: B: 5,5 - 7,5 mm; H: 3 - 4 mm. Information: Abkürzungen

Lebensraum und Verbreitung: Die Ostalpen-Haarschnecke lebt in felsigen Lebensräumen auf Kalkstein im Hochgebirge. Sie ist in vegetationsfreien Gebieten unter Steinen und sonst zwischen alpinen Grasbüscheln und in der Bodenstreu alpiner Sträucher. Die Schnecke ist in Höhen zwischen 1400 und 2200 m NN. zu finden.

 
Im Vergleich: A: Noricella oreinos. B: Noricella scheerpeltzi. C: Trochulus hispidus.
Quelle: Duda et al. (2010). J. Moll. Stud. (Quelle).

Trochulus oreinos ist ein österreichischer Endemit. Sie kommt in den nordöstlichen Kalkalpen Niederösterreichs, Oberösterreichs und der Steiermark zwischen dem Schneeberg und dem Toten Gebirge, sowie zwischen dem Höllenstein und dem Eisenerzgebirge, vor. Wie einige andere österreichische Endemiten ist Noricella oreinos vermutlich ein alter Überrest der voreiszeitlichen Fauna, der in einzelnen nicht vergletscherten Inseln am nordöstlichen Alpenrand die Eiszeit überstanden hat.

Bemerkung: Die Ostalpen-Haarschnecke kommt in zwei unterschiedlichen Formen vor, die durch unterschiedliche Verbreitungsgebiete voneinander getrennt sind (parapatrisch). Morphologisch unterscheiden sich lediglich durch die Form des Kiels: Westlich der Enns konnte eine zweite, ähnliche Art, Noricella scheerpeltzi, isoliert werden. Diese ist geographisch und genetisch gut von Noricella oreinos getrennt, morphologisch jedoch schwer von dieser zu unterscheiden: Unter dem Kiel weist die Art scheerpeltzi eine Furche auf.

Mit der Gemeinen Haarschnecke (Trochulus hispidus), von der sie anhand der Länge und Form der Gehäuse-Behaarung getrennt werden können, kommen beide nicht vergesellschaftet (sympatrisch) vor, allerdings in enger Nachbarschaft. Erst in jüngerer Zeit konnte morphologisch, ökologisch und genetisch nachgewiesen werden, dass Noricella oreinos und Trochulus hispidus unterschiedliche Arten sind.

Systematik: 2017 konnten Neiber, Razkin & Hausdorf (s.u.) nachweisen, dass Noricella oreinos nicht nur eine eigene Art, sondern eine eigene Gattung ist. Die vormals Trochulus oreinos genannte Gruppe erhielt daher den wissenschaftlichen Gattungsnamen Noricella Neiber, Razkin & Hausdorf 2017 (Noricum ist die römische Provinz, die Teilen des heutigen Österreich entspricht). Zusätzlich konnten Bamberger et al. 2020 (s.u.) nachweisen, dass es sich bei Noricella scheerpeltzi um eine eigene Art, nicht um eine Unterart von Noricella oreinos, handelt.

Literatur

  Bamberger, S., Duda, M., Tribsch, A., Haring, E., Sattmann, H., Macek, O., Affenzeller, M., Kruckenhauser, L. (2020). Genome‐wide nuclear data confirm two species in the Alpine endemic land snail Noricella oreinos s.l. (Gastropoda, Hygromiidae). Journal of Zoological Systematics and Evolutionary Research. (Link, abgerufen 30.09.2022).
  Duda, M.; Sattmann, H.; Haring, E.; Bartel, D.; Winkler, H.; Harl, J.; Kruckenhauser, L. (2010): Genetic Differentiation and Shell Morphology of Trochulus oreinos (Wagner, 1915) and T. hispidus (Linnaeus, 1758) (Pulmonata: Hygromiidae) in the Northeastern Alps. Journal of Molluscan Studies 2010.
  Duda, M.; Kruckenhauser, L.; Haring, E.; Sattmann, H. (2010): Habitat requirements of the pulmonate land snails Trochulus oreinos oreinos and Cylindrus obtusus endemic to the Northern Calcareous Alps, Austria.- eco.mont - 2/2 : p. 5-12. (PDF, abgerufen 30.09.2022).
  Haring, E.; Kruckenhauser, L.; Duda, M.; Harl, J.; Sattmann, H. (2010): "Alpine Ureinwohner", in: "Das Naturhistorische", Wien 2010. (PDF, abgerufen 30.09.2022).
  Neiber, M., Razkin, O., Hausdorf, B. (2017): Molecular phylogeny and biogeography of the land snail family Hygromiidae (Gastropoda: Helicoidea). Molecular Genetics and Evolution, 111: 169–184.

Links

  MolluscaBase: Noricella oreinos.
  Wikipedia: Noricella oreinos.

Zottige Haarschnecke - Trochulus villosus (Draparnaud 1805)

 
Zottige Haarschnecke (Trochulus villosus) aus dem Kanton St.
Gallen, Schweiz. Bild: © Roland Bodenmann.

Beschreibung: Die Zottige Haarschnecke hat ein gelblich hellgraues bis rötlich braunes Gehäuse, dessen Oberfläche grob gestreift ist. Im lebenden Zustand ist das Gehäuse mit bis zu 1,5 mm langen Haaren besetzt, die abgestorbene Gehäuse aber verlieren und die auch ganz fehlen können. Die Gehäusespitze ist stumpf und die Oberseite des Gehäuses abgeflacht, aber an den Seiten gerundet. Der letzte Umgang sinkt vor der Mündung etwas ab. Die Mündung des Gehäuses ist gerundet, die Mündungslippe nur schwach ausgebildet. Der Nabel ist weit und tief, er nimmt etwa ein Fünftel des Gehäusedurchmessers ein.


Großaufnahme des Gehäuses einer lebenden Haarschnecke.
Besonders gut sichtbar: Die Streifenskulptur des Gehäuses und
die langen (1,5 mm) Haare. Bild: © Roland Bodenmann.
 

Das Tier selbst ist hell bräunlich mit dunkleren, gräulichen Fühlern.

Maße: H: 6 - 8 mm; B: 11 - 14 mm; U: 5½ - 6. Information: Abkürzungen

Lebensraum und Verbreitung: Die Zottige Haarschnecke lebt an schattigen und feuchten Standorten, in höheren Lagen, meist in Wäldern. Diese Laubschneckenart benötigt viel Feuchtigkeit. Nur in Gebieten mit hohen Niederschlägen kommt sie daher auch an offenen Standorten, z.B. auf Almwiesen, vor.

Trochulus villosus tritt in den nordwestlichen und westlichen Alpen auf, sowie in Südwestdeutschland. Entlang der Flüsse kommt sie auch nördlich der Alpen vor, so zum Beispiel am Rhein bis Mainz und an der Donau bis Dillingen. In den Alpen lebt die Zottige Haarschnecke normalerweise zwischen 500 und 2000 m NN, in der Schweiz kommt sie bis in einer maximalen Höhe von 2400 m NN vor.

Bedrohungssituation: Während die Zottige Haarschnecke in Deutschland allgemein als gering bedroht eingestuft ist, gilt sie in Rheinland-Pfalz und in Niedersachsen als gefährdet.

Systematik: Eine kleinere (7 - 10 mm Durchmesser auf Alpweiden, im Vergleich zu 13 - 15 mm bei der Tieflandform) und kürzer behaarte Unterart, Trochulus villosus alpicola Eder 1921 wurde aus den Westalpen beschrieben. Eine eigene Art kann sie jedoch nicht sein, da im westlichen Verbreitungsgebiet der Zottigen Haarschnecke alle Übergangsformen existieren. Die kleinere Unterart weist auch die selbe Oberflächenskulptur aus welligen Spirallinien (Bild) auf und der Genitalapparat weist große Gemeinsamkeiten auf. Alpine Kleinformen der Art sind aus verschiedenen Teilen des alpinen Verbreitungsgebietes von Trochulus villosus bekannt.

Mollbase: Trichia (Trichia) villosa (Zottige Haarschnecke).
Francisco Welter-Schultes: Trochulus villosus species homepage.

Seidenhaarschnecke - Trochulus sericeus (Draparnaud 1801)


Seidenhaarschnecke (Trochulus sericeus) mit Camouflage.
Bild: © Stefan Haller, (schneckenfoto.ch).
 

Beschreibung: Die Seidenhaarschnecke hat ein rundes Gehäuse, dessen Umgänge gerundeter sind und gröbere Wachstumslinien aufweisen, als die der Gemeinen Haarschnecke (Trochulus hispidus). Die Oberfläche des Gehäuses weist lange gekrümmte Haare auf. Die Mündungslippe ist schwach, nicht wellenförmig und der Nabel ist sehr eng. Die Gehäusegröße und die Länge der Haare sind örtlich sehr verschieden.

Maße: B: 6 - 8,5 mm; H: 4,5 mm; U: 5 - 5½. Information: Abkürzungen

Lebensraum und Verbreitung: Die Seidenhaarschnecke lebt an unterschiedlichen Stellen und sumpfigen bis mäßig feuchten Misch- und Nadelwäldern, ebenso in lichten Wäldern, Buschlandschaften, Schilflandschaften und feuchten bis mäßig trockenen Wiesen, Almwiesen und an Burgruinen. In der Schweiz ist die Art bis in einer Höhe von 2400 m NN. zu finden, kommt allerdings meistens unterhalb von 2000 m NN. vor. Trochulus sericeus ist in den Alpen, mit Ausnahme ihres Ostrandes, in den Pyrenäen, in England und in den westdeutschen Mittelgebirgen verbreitet.

Francisco Welter-Schultes: Trochulus sericeus species homepage.
Mollbase: Trichia sericea.

Zahnlose Haarschnecke - Petasina edentula (Draparnaud 1805)

  Gemeine Haarschnecke (Trichia hispida)
Zahnlose Haarschnecke (Petasina edentula), rechts mit
Strauchschnecke (Fruticicola fruticum).
  Gemeine Haarschnecke (Trochulus hispidus) und Strauchschnecke (Fruticicola fruticum)
Bild: Robert Nordsieck.

Beschreibung: Die Zahnlose Haarschnecke besitzt ein hornfarbenes bis rötlich braunes Gehäuse, dessen Oberfläche fein gestreift ist. Die Form des Gehäuses variiert zwischen flach bis kegelförmig. Bei Jungtieren ist die Oberfläche des Gehäuses dicht behaart, bei ausgewachsenen Tieren können die Haare manchmal ausfallen. Die Umgänge sind eng gewunden, der letzte Umgang ist etwas stärker gekantet. Die schmale, sichelförmige Mündung weist innen eine weiße Lippe auf, die unten leicht verdickt sein kann, aber keinen Zahn aufweist. Der Nabel des Gehäuses (Umbilicus) ist sehr eng.

Petasina edentula ist kleiner als die ähnliche Petasina unidentata, sie unterscheidet sich von dieser durch eine deutlichere Schalenkante,  eine engere Mündung und den fehlenden Mündungszahn.

Die Schnecke selbst ist hellbraun, mit einem dunklen Kopf und dunklen Fühlern.

  Strauchschnecken (Bradybaenidae): Mit den Laubschnecken weitläufig verwandt, werden die Strauchschnecken mit ihnen und den Schnirkelschnecken (Helicidae) zur Überfamilie der Schnirkelschnecken i. w. S. (Helicoidea) zusammen gefasst.

Maße: H: 4,5 - 5,5 mm; B: 7 - 8 mm; U: 6 - 6½. Information: Abkürzungen

Lebensraum und Verbreitung: Die Zahnlose Haarschnecke lebt zwischen Kräutern und unter Blättern und Steinen in feuchten Bergwäldern mit kalkreichem Untergrund. Üblicherweise kommt Petasina edentula nicht oberhalb der Baumgrenze vor, manchmal ist sie jedoch auch in lichten Wäldern und auf steinigen Almwiesen zu finden. Petasina edentula lebt in Höhen zwischen 300 und 2300 m NN.

Das Verbreitungsgebiet der Art erstreckt sich von den West-Alpen nördlich der Durance und dem Französischen Jura bis zur mittleren Schwäbischen Alb, die Nordalpen und zerstreut durch die Ostalpen südwärts bis zu den Julischen Alpen. Die Zahnlose Haarschnecke kommt kaum im Alpenvorland vor.

Bedrohungssituation: In Deutschland ist die Art als gefährdet, in Österreich als gering gefährdet eingestuft ( Gefährdungskategorien gemäß Roter Liste).

Francisco Welter-Schultes: Trochulus edentulus species homepage.
Fauna Europaea: Trichia (Edentiella) edentula.

Einzähnige Haarschnecke - Petasina unidentata (Draparnaud 1805)


Einzähnige Haarschnecke (Petasina unidentata).
 
Bilder: Martina Eleveld.
 

Beschreibung: Die Einzähnige Haarschnecke hat ein kegeliges, eng gewundenes Gehäuse von hornfarbener bis rotbrauner Farbe, die manchmal ein hell gefärbtes Band auf dem letzten Umgang tragen kann. Jungtiere haben meist ein dicht behaartes Gehäuse, während die erwachsenen Schnecken im Allgemeinen keine Haare mehr haben. Die Mündung weist innen eine weißliche oder rosafarbene Lippe auf und trägt einen deutlichen weißen Zahn an der unteren Seite. Der Nabel ist eng. Von ähnlich aussehenden Arten kann man die Einzähnige Haarschnecke anhand ihres Zahns unterscheiden: Die Zahnlose Haarschnecke (Petasina edentula) hat keinen Mündungszahn und die Zweizähnige Haarschnecke (Perforatella bidentata) besitzt zwei Zähne.

 
Einzähnige Haarschnecke (Petasina unidentata).
Bild: Michal Manas. Quelle: Wikipedia.

Maße: B: 5 - 9 mm; H: 3,5 - 6 mm; U: 5 - 7. Information: Abkürzungen

Lebensraum und Verbreitung: Die Einzähnige Haarschnecke lebt an feuchten bis mäßig trockenen Waldstandorten, aber auch oberhalb der Baumgrenze. Petasina unidentata bevorzugt felsige und steinige Habitate auf Kalkboden. Während die Art normalerweise in einer Höhe zwischen 500 und 2000 m NN. vorkommt, ist sie in der Schweiz bis in einer Höhe von 2300 m NN. zu finden.

Petasina unidentata ist zwischen der Ostschweiz und Norditalien bis nach Südpolen, Ungarn und die Slowakei verbreitet. Allgemein kommt Petasina unidentata im Kern ihres Verbreitungsgebiets sehr häufig vor, so gehört sie auch im Wienerwald zu den häufigen Arten. In Rheinland-Pfalz ist sie allerdings ausgestorben, in Deutschland gilt sie seit 2009 als stark gefährdet.

Von der Art Petasina unidentata werden mehrere Unterarten unterschieden:

Petasina (Petasina) unidentata unidentata (Draparnaud 1805): Polen, Deutschland, Schweiz, Liechtenstein, Österreich, Tschechien, Ungarn, Slowakei, Rumänien.
Petasina (Petasina) unidentata alpestris (Clessin 1878): Deutschland, Österreich.
Petasina (Petasina) unidentata bohemica (Ložek 1948): Tschechien.
Petasina (Petasina) unidentata carpatica (Poliński 1929): Slowakei.
Petasina (Petasina) unidentata norica (Poliński 1929): Deutschland und Österreich.
Petasina (Petasina) unidentata subalpestris (Poliński 1929): Deutschland, Schweiz, Österreich, Italien.

Francisco Welter-Schultes: Trochulus unidentatus species homepage.

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Fortsetzung: Laubschnecken (Hygromiidae) Teil 4: Heideschnecken.
 


Mit Bildern von Stefan Haller:
http://www.schneckenfoto.ch.