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Bestimmung nach Schalenbildern

Schalenmerkmale, die für eine Bestimmung verwendet werden können.

Weinbergschnecke: Helix pomatia Linnaeus 1758


 Helix pomatia

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Fundort: Schweiz, Les Diablerets, im Gras nach Regen. Sommer 2001.
Herkunft der Schale: conchology.be.

Abmessungen:
Breite: 32 – 50 mm.
Höhe: 30 – 50 mm.

Beschreibung:
Schale von kugelig bauchiger Form mit 5 – 6 gerundeten Umgängen. Gerundeter Mündungsrand deutlich zu einer Mündungslippe umgeschlagen, die im Spindelbereich den winzigen Nabel bedeckt. Schalenfarbe cremig weiß, dunkles Längsband oft nur undeutlich erkennbar. Oberfläche mit deutlichen Zuwachsstreifen.

Lebensraum:
Bewohner lichter Hecken, Büsche und Wandränder mit kalkreichem Untergrund. Meidet stark von der Sonne beschienene (exponierte) Standorte, sowie den tiefen Wald. Teilweise als Kulturfolger in Gärten und landwirtschaftlichen Nutzflächen, wie Weinbergen, zu finden, selten als Schädling. In den Alpen bis auf 2000 m NN.

Verbreitung:
Mittel- bis südosteuropäisch: Von Mittelfrankreich und Südengland im Westen bis Estland, Weißrussland und die westliche Ukraine im Osten, im Süden bis Norditalien, im Südosten bis Makedonien.

Gestreifte Weinbergschnecke: Helix lucorum Linnaeus 1758


Helix lucorum, dunkle Variante.

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Fundort: Türkei, Trabzon Vilayet, Sumelas Manastyr (Macka), Mai 1992.
Herkunft der Schale: conchology.be


 Helix lucorum, helle Variante.
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Herkunft der Schale: Deutsches Institut für Schneckenzucht.

Abmessungen:
Breite: 45 – 55 mm.
Höhe: 30 – 60 mm.

Beschreibung:
Schale von gedrückt kugeliger Form mit stumpfer Spitze. Mündung etwas abgeflacht und seitlich schief, ohne deutliche Mündungslippe, im Bereich der Spindel jedoch über den kleinen Nabel umgeschlagen. Schalenoberfläche fein gestreift und gekörnt. Grundfarbe weißlich gelb mit breiten dunklen Bändern auf fast der gesamten Breite des Umganges.

Lebensraum:
Gebüsche, lichte Wälder und Kulturgelände. Meist nur nachts und nach Regen aktiv, bei Trockenheit im Boden eingegraben.

Verbreitung:
Ostmediterran: Von Italien (westlicher Apennin) über den mittleren Balkan einschließlich Südrumänien und Bulgarien, Albanien und Thrakien bis Kleinasien und ins östliche Schwarzmeergebiet.

Bemerkung:
Als "Escargot Turc" (türkische Weinbergschnecke) im Handel. Besonders großwüchsige Unterarten (H. lucorum taurica) aus der Türkei werden zur Zucht genutzt.

Gefleckte Weinbergschnecke: Cornu aspersum (O.F. Müller 1774)


 Cornu aspersum, dunkle Variante.

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Fundort: Rhodos, Rhodos Stadt, nahe der Akropolis, unter Steinen und auf Pflanzen. Mai 1998
Herkunft der Schale: conchology.be.


 Cornu aspersum, helle Variante.

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Herkunft der Schale: Deutsches Institut für Schneckenzucht.

Abmessungen:
Breite: 25 – 40 mm.
Höhe: 25 – 30 mm.

Beschreibung:
Schale recht dünnschalig, von kugeliger Form mit stark ausladendem letztem Umgang. Oberfläche netzartig gerunzelt. Grundfarbe gelblich braun mit gelber Zickzack-Zeichnung. Mundsaum stark erweitert und zu einer deutlichen weißlichen Mündungslippe umgeschlagen. Nabel durch den umgeschlagenen Mundsaum im Spindelbereich meist verdeckt. Erscheinungsbild sehr variabel.

Lebensraum:
Gebüsche, lichter Wald, Felssteppen und Dünen. Häufig auch in Kulturbiotopen aller Art (englisch: "garden snail").

Verbreitung:
Gesamtes Mittelmeergebiet und Küstengebiete des Atlantiks bis in die Niederlande und die Britischen Inseln. Dort deutlich weiter verbreitet als H. pomatia. In Deutschland im Oberrheintal und am Niederrhein eingebürgert, in Österreich auch an Kraftfahrzeugen eingeschleppt. Mit Lebensmitteltransporten aus dem Mittelmeerraum auch in den USA und Australien eingeschleppt.

Bemerkung:
Andere gebräuchliche Namen sind Helix aspersa und Cryptomphalus aspersus. Laut CLECOM ist aber Cornu aspersum (O.F. Müller 1774) der gültige und systematisch korrekte Name. Eine andere Auffassung vertreten z.B. Turner et al. (1998) und Giusti et al. (1996) (siehe auch: "Das Cornu-Problem").

Literature:

Dalmatinische Weinbergschnecke: Helix secernenda Rossmässler 1847


 Helix secernenda

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Herkunft der Schale: Deutsches Institut für Schneckenzucht.

Abmessungen:
Breite: 35 – 60 mm.
Höhe: 30 – 55 mm.

Beschreibung:
Schale mit breit kegelförmigem bis gedrücktem Gewinde mit stumpf abgerundeter Spitze. Letzter Umgang sehr groß und meist seitlich ausladend. Grundfarbe gelblich braun bis weißlich mit ziemlich schmalen Bändern. 3. und 4. Band auffallend weit auseinander stehend. Mundsaum schwach erweitert, lippenförmig abgestumpft, im Spindelbereich über den oft verschlossenen Nabel umgeschlagen.

Lebensraum:
Meist in felsigen Biotopen bis auf 1600 m NN.

Verbreitung:
Vom kroatischen Küstenland über Dalmatien, die dalmatinischen Inseln und Westmontenegro bis nach Nordwestalbanien, ausschließlich in Karstgebiet. Stärker gerippte Rasse in abgetrenntem Verbreitungsgebiet in Südalbanien, Nordgriechenland und auf Korfu.

Grunzschnecke: Cantareus apertus (Born 1778)

Cantareus apertus
 Cantareus apertus

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Cantareus apertus. Bild: Fabio Liberto (Quelle).

Abmessungen:
Breite: 20 – 25 mm.
Höhe: 20 – 25 mm.

Beschreibung:

  Cantareus apertus
Cantareus apertus.
Bild: F. Liberto.

Schale dünnwandig, von kugeliger Form. Stark aufgeblasener letzter Umgang mit der Mündung überwiegt deutlich das übrige Gewinde. Oberfläche unregelmäßig faltig in Rippen gestreift, ziemlich glänzend. Grundfarbe hellbraun bis olivfarben ohne erkennbare Bänderung. Ungenabelt.

Rechts: Nahaufnahme von Cantareus apertus. Gut erkennbar sind die charakteristische Schmelzschicht vor der Mündung und der fehlende Nabel.

Lebensraum:
Macchien, Feldraine und Weingärten.

Verbreitung:
Frankreich westlich der Rhône-Mündung, Ligurien, die Toskana und Süditalien, Inseln des Tyrrhenischen Meeres, ionische Inseln, Mittelgriechenland, ägäische Inseln, Zypern, mediterranes Nordafrika.

Bemerkung:
Beim lebenden Tier Fuß im Vergleich zur Schale sehr groß, mit zwei breiten schwarzbraunen Längsbinden, bläulicher Nackenleiste und Flanken. Das Tier verbringt bei Trockenheit meist im Boden eingewühlt. Der Name der Schnecke rührt von dem grunzenden Geräusch her, das sie bei Reizung oder Belästigung abgibt. In Frankreich darf die Grunzschnecke, die als sehr schmackhafte Delikatesse geschätzt wird, nur noch zum Eigenbedarf gesammelt werden.

Andere Weinbergschneckenarten.