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Süßwasser-Napfschnecken |
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Quelle:
MolluscaBase eds.
(2021):
Lymnaeoidea Rafinesque, 1815.
![]() Flussnapfschnecke (Ancylus fluviatilis) aus Lleida, Katalonien, Spanien. Bild: Enric Bringués (iNaturalist). |
![]() Septaria porcellana aus Hongkong mit einigen Eikapseln. Bild: H. Cheng (iNaturalist). |
Außerhalb Europas kommen dazu in Nordamerika noch mehrere zur Familie der Schlammschnecken (Lymnaeidae) gehörende Gattungen, wie Fisherola, Idaholanx und Lanx (s.o.). Während es sich bei allen zuvor erwähnten Schnecken um süßwasserlebende Lungenschnecken (Hygrophila) handelt, gibt es auch aus einer vollkommen anderen Schneckengruppe, nämlich den kiemenatmenden Kahnschnecken (Neritidae) napfschneckenähnliche Formen: Die Gattung Septaria (darunter die so genannte Grüne Süßwassernapfschnecke Septaria porcellana, Bild links) besteht aus brackwasser- und süßwasserlebenden Schnecken, die an vielen Küsten und auf Inseln des Indopazifik verbreitet sind.
Süßwasserschnecken Teil 2:
Posthornschnecken
(Planorbidae).
Kahnschnecken (Neritidae) 2: Exotische
Kahnschnecken.
Teichnapfschnecke - Acroloxus lacustris (Linnaeus, 1758)
![]() Teichnapfschnecke (Acroloxus lacustris). Bild: © Alexander Mrkvicka, Wien. |
Maße:
H: 2 mm; L: 7 mm; B: 3 mm.
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Lebensraum und Verbreitung: Teichnapfschnecken bewohnen stehende oder langsam fließende, pflanzenreiche Gewässer. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich über Mittel- und Osteuropa von den Pyrenäen bis an die Wolga, im Norden bis nach Irland, Südnorwegen, Schweden und Südfinnland, sowie bis nach St. Petersburg.
MolluscaBase eds.
(2025):
Acroloxus lacustris (Linnaeus, 1758).
Taxonomie der Gastropoda:
Informelle Gruppe Pulmonata: Acroloxidae.
Naturportal Südwest:
Acroloxus lacustris (Teichnapfschnecke).
Francisco Welter-Schultes:
Acroloxus lacustris species
homepage.
Flussnapfschnecke - Ancylus fluviatilis (O. F. Müller, 1774)
![]() Flussnapfschnecke (Ancylus fluviatilis). |
![]() Fußansicht der Flussnapfschnecke (Ancylus fluviatilis). Bilder: © Alexander Mrkvicka, Wien. |
Maße: H: bis 4 mm;
L: 5 - 6 mm; B: 4 - 5 mm.
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Lebensraum und Verbreitung: Flussnapfschnecken bevorzugen bewegte Gewässer aller Art. Man findet sie an Steinen in fließenden Gewässern mit ausreichend sauerstoffreichem Wasser, von der Quelle bis zum Strom, auch in Karstquellen. Besonders in Nord- und Westeuropa kommen sie auch in der Brandungs- oder Uferzone von Seen vor, wo das Wasser sauerstoffreicher ist, sind sie zu finden. Sehr selten sitzen Flussnapfschnecken, die im allgemeinen Hartsubstrat bewohnen, auch an Blättern von Wasserpflanzen. Gestalt und Größe des Gehäuses ist von Umweltbedingungen, wie dem Substrat und der Beschaffenheit des Wassers abhängig und daher sehr variabel.
Ancylus fluviatilis kommt in fast ganz Europa, Nordafrika und Vorderasien vor, das Verbreitungsgebiet der Art erstreckt sich von der Kabylei in Nordafrika und der Iberischen Halbinsel ostwärts bis nach St. Petersburg, den Ladoga-See und zur Wolga, im Süden bis zum Mittelmeer, den Kaukasus und Armenien, im Norden bis nach Irland, England, Südnorwegen und Schweden. In Finnland kommen Flussnapfschnecken bis 65° N vor.
Man geht aber davon aus, dass die
Populationen der Flussnapfschnecke im Mittelmeerraum größtenteils eigene Arten
darstellen. Ebenso, wie die Teichnapfschnecken sind auch die
Flussnapfschnecken fossil schon seit dem Oberpliozän vor ca. 2,6 bis 1,77 Mio.
Jahren bekannt. Ancylus fluviatilis ist ein wichtiges Leitfossil in der
Entwicklungsgeschichte der Ostsee, als die Ostsee vor 9500 bis 8000 Jahren ein
Süßwasser-Binnensee war, der so genannte Ancylus-See (
Siehe Karte).
MolluscaBase eds.
(2025):
Ancylus fluviatilis O. F. Müller, 1774.
Naturportal Südwest:
Ancylus fluviatilis (Flussnapfschnecke).
Francisco Welter-Schultes:
Ancylus fluviatilis species
homepage.
Septenmützenschnecke - Pettancylus clessinianus (Jickeli, 1882)
![]() Septenmützenschnecke (Pettancylus clessinianus). Bild: © Alexander Mrkvicka, Wien. |
Systematisch wird die Septenmützenschnecke heute als eigene Gattung Pettancylus in der Unterfamilie Ancylinae wie die Flussnapfschnecke den Tellerschnecken (Planorbidae) zugeordnet (vgl. MolluscaBase, 2021).
Maße: L: 3 - 4 mm; B: 1,4 - 1,7 mm; H: 0,8 - 1,2 mm.
Gelegentlich kann die
Gehäuselänge bis zu 6 mm betragen.
![]() Septenmützenschnecke (Pettancylus clessi- nianus). Bild: © Alexander Mrkvicka, Wien. |
In Europa gibt es mehrere Arten von Septenmützenschnecken, deren Unterscheidung nicht ganz klar ist. Grundsätzlich geht man davon aus, dass Septenmützenschnecken Neozoen sind, die aus Nordamerika (Walther, 2006, als Ferrissia fragilis) oder Nordafrika (Kerney, 1999) eingeschleppt wurden. Man geht allerdings davon aus, dass Ferrissia clessiniana im Mittelmeerraum und in den Donauländern als autochthon, also dort ursprünglich entstanden, zu betrachten ist.
Septenmützenschnecken kommen ursprünglich in Nordamerika vor, sind in Europa und Ostasien eingeschleppt worden, und haben sich dort verbreitet. Aufgrund ihrer großen Ähnlichkeit wird Pettancylus clessinianus oft mit der Teichnapfschnecke (Acroloxus lacustris, s.o.) verwechselt. Daher geht man davon aus, dass die Septenmützenschnecken weiter verbreitet sind, als ursprünglich angenommen.
In ihrem Verbreitungsgebiet werden Septenmützenschnecken durch
die Veränderung ihres Lebensraums durch Trockenlegung und Überbauung von
Gewässern bedroht - in der Schweiz sind die meisten Habitate der Art bereits
zerstört worden. In der Schweiz und in Österreich wird die Septenmützenschnecke
als stark gefährdet betrachtet. In England und Wales hingegen scheint die Art in
der Ausbreitung begriffen zu sein (
vgl.
Gefährdungskategorien gemäß Roter Liste).
MolluscaBase eds.
(2021):
Pettancylus clessinianus (Jickeli,
1882).
Naturportal Südwest:
Ferrissia clessiniana (Septenmützenschnecke).
Francisco Welter-Schultes:
Ferrissia clessiniana species homepage.
Letzte Änderung: 04.12.2025 (Robert Nordsieck).